AKUT-Botschafterinnen und -Botschafter bereichern
und bestärken den Arbeitskreis Kirche und Tiere in seinem Einsatz, mehr
Engagement von den Kirchen für die Tiere und den Tierschutz zu fordern. Zusammen
mit AKUT stehen sie für die Erkenntnis, dass die Tiere, ihre Lebensqualität, ihre Würde und ihr Wohlergehen Teil
christlich verantworteten Denkens und Handelns sein müssen.
Sascha Thiel, Pfarrer, Evang.-ref. Kirchgemeinde Olten, Pfarrkreis Dulliken
Das Buch Jesus Sirach lässt all seine weisheitlichen Reflexionen in dem Satz kulminieren (Kap 43): "Er ist alles." oder in der griechischen Übersetzung des Buches "Er ist das All." Wenn wir diesen Gedanken ernst nehmen, dass Gott alles umfasst, ein Konzept, das auch Paulus des Öfteren zum Thema macht, dann nötigt uns dies zu einem sehr achtsamen und wertschätzenden Umgang mit allem Lebenden, ja allen Seienden. Ich unterstütze AKUT sehr darin, diesen Gedanken im Hinblick auf unser Miteinander mit Tieren zu konkretisieren.
Esther Straub, Pfrn. Dr. , Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich
Ich unterstütze AKUT, weil AKUT auf blinde Flecken aufmerksam macht und mich daran erinnert, dass Tiere meine Mitgeschöpfe sind.
Yves Theiler, Jazzmusiker und Komponist (u.a. Zwingliprojekt "It's Huldrych!"), Freienstein ZH/Zürich
Alle Lebewesen um uns herum werden uns geschenkt. Man könnte davon ausgehen, dass jeder Mensch mit Geschenken respektvoll umgeht. Oftmals passiert es aber, dass der Mensch irrt und diesen respektvollen Umgang nicht pflegt. Es ist unsere Aufgabe in aller Deutlichkeit für mehr Respekt, Bescheidenheit und Anstand im Umgang mit allen Lebewesen auf dieser Welt zu kämpfen und auf zu klären.
Sara Amanda Kocher, emeritierte Gemeindepfarrerin in Zürich
Ich unterstütze AKUT, weil ich davon
überzeugt bin, dass die Kirchen an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn ihr
Engagement auch die Tiere einbezieht. Die Argumente dafür sind gewaltig, auch
sozial und ökologisch. Im Buch Hiob ist der Mensch sogar einfach ein Lebewesen
mitten in der Schöpfungskette. Theologen haben meist herausgepflückt, was der
sozialen Hierarchie genützt hat: Was als
minderwertig bezeichnet wird, kann einfacher unterdrückt und ausgebeutet
werden. Davon zeugt die Geschichte des Tieres im Kolonialismus, wo es
rücksichtslos gejagt wurde und im Kapitalismus, wo es zur reinen Ware in der
Massentierhaltung verkommt. Studien der Gegenwart verblüffen regelmässig mit
neuen Erkenntnissen zu Fähigkeiten und Eigenschaften von Tieren und dem immer
kleiner werdenden Unterschied zum Menschen. Auch das sollten Kirchen nicht
ignorieren. AKUT unterstützt die Kirchen kreativ, mit viel Wissen und Erfahrung
– bereichert durch eine ökumenische
Zusammenarbeit – auf dem Weg zu einem neuen Verhältnis von Mensch und Tier.
Yvonne Waldboth, Pfarrerin, Ref. Kirche Bülach
Einer meiner liebsten Texte der Bibel ist die Gottesrede im Buch Hiob. Mit den vielen Fragen, die Gott an Hiob stellt, werden die Wunder der Schöpfung bis ins Detail beschrieben. Eine der Fragen lautet: „Wer hat dem Ibis Weisheit verliehen und dem Hahn Einsicht gegeben?“ Allen Tieren, nicht nur den Haustieren, wird durch die Anerkennung ihrer Fähigkeiten, die weit über Instinkte hinausgehen, bereits in der altorientalischen Weisheitsliteratur eine besondere Würde zuerkannt. Die Ehrfurcht vor der Schöpfung ist ein Grundanliegen der jüdisch-christlichen Tradition und damit auch die Aufgabe der Kirchen sich für das Wohl der Tiere einzusetzen. Ich bin dankbar, dass dies AKUT so konsequent tut.
Walter Ludin, OFMCap, Theologe, Priester, Redaktor und Journalist
Ich schätze es sehr, dass AKUT uns den Blick öffnet für die Realität der Nutztierhaltung, die häufig stark von den Bildern in der Werbung abweicht. Und ich bin ein bisschen stolz darauf, dass mein erster Kapuziner-Mitbruder Anton Rotzetter Wesentliches zur Gründung des Vereins beigetragen und bis zu seinem leider allzu frühen Tod eine Stütze von AKUT war. In diesem Sinne möchte ich mit ihnen eine Episode teilen, die ich – kein Witz! – kürzlich im Zug erlebt habe:
Auf der anderen Seite des Gangs sitzen drei ungefähr 17-jährige Frauen:
Die erste erklärt: „Ich muss um sechs Uhr die Kälber meines Vaters in
den Stall treiben.“
Ihr Kollegin antwortet: „Was geschieht später mit ihnen? Werden sie Kühe oder
als Kälber geschlachtet?“
Die dritte junge Frau entgegnet, höchst erstaunt und entsetzt: „Was, Kalbfleisch
wird aus Kälbern gemacht? Von den kleinen Chueli?!!!“
Die Reaktion der jungen Dame können wir als lobenswert anschauen. Sie zeugt aber auch von Unwissenheit. Vernünftiger ist es, dass wir von der Realität ausgehen und sie zur Kenntnis nehmen: auch die Bedingungen, unter denen unzählige Tiere leben müssen (Massentierhaltung, horrend lange Transportwege). Auch dann wären wir höchst erstaunt und entsetzt – und würden wohl weniger Fleisch essen.
Patrick Schwarzenbach, Pfarrer, Citykirche Offener St. Jakob Zürich
Für mich ist bis heute nicht klar, wo die heilige Geistkraft ihre Grenzen zieht. Wenn sie weht wo sie will, streicht sie dann auch den Tieren um die Schnauze und den Bäumen durch das Geäst? Vieles deutet darauf hin, dass Selbstbeschränkung und inspiratorischer Ausschluss nicht zu den Eigenschaften des Heiligen Geistes gehören. Wenn dem so ist, hat das Konsequenzen für den Umgang mit unseren vierbeinigen, gefiederten und schuppigen Mitgeschöpfen. AKUT denkt über diese Konsequenzen nach und macht sie im Offenen St. Jakob regelmässig im Pfingstgottesdienst spürbar. Als einer der Pfarrer dieser Kirche schätze ich das Engagement und die Inspiration von AKUT sehr – ich würde fast sagen, der Kirche ginge theologisch der Schnauf aus, würde diese wichtige Thematik nicht mitbedacht.
Christoph Sigrist, Pfarreramt Grossmünster, Zürich, Titularprofessor für Diakoniewissenschaft an der theologischen Fakultät der Universität Bern.
Nur wer die Tiere draussen in der Natur schützt, kann mit den Engeln drinnen in der Kirche singen!
Gaby Zimmermann, Theologin
Kommission Kirche und Umwelt der kath. Landeskirche TG,
Präsidentin
Auch wenn sie laut brüllen, schreien, quietschen, summen und
brummen, wunderschön singen oder scheinbar keinen Laut von sich geben, wenn sie
stark und gross wie Blauwale und Nashörner oder winzige Wassertierchen sind, ob
sie empfinden können fast wie Menschen oder ganz anders, sie sind genau jetzt
einer ungehemmt zerstörerischen
menschlichen Zivilisation ausgeliefert wie nie zuvor. Egal, ob sie
Wildtiere, Nutztiere, Versuchstiere, Haustiere, Schautiere oder Jagdtiere sind, ihre
Ausbeutung, Ausrottung und Qual schreit zum Himmel. Sie können sich nicht mehr
wehren und haben viel zu wenig Anwält*innen unter ihren Mitgeschöpfen, den
Menschen, auch in den Kirchen. Deshalb setzt sich AKUT für sie ein, wirbt um
Aufmerksamkeit und Anteilnahme und für einen viel rücksichtsvolleren
Lebensstil, der auch ihnen Leben und Lebensraum lässt und fördert und alle
Lebensbereiche betrifft, nicht nur persönlich, sondern auch in Wirtschaft,
Politik und Kultur. Deshalb bin ich Mitglied von AKUT.